Zuerst der Name, Pennapiedimonte, "La Pinna
ai piedi del monte", die "Pinna" ist die Felsformation, die das Dorf ueberragt,
wir nennen sie "Cimirocco"; "ai piedi del
monte", weil sich das Dorf am Fusse der Majella erhebt. Diese Felsformation,
die sich auf dem Gebiet "Balzolo" auf 705 M.u.M. befindet, woher auch immer
man sie betrachtet, gleicht verblueffenderweise einer sitzenden Frau, die
gerade ein Kind in ihren Armen wiegt. Antike muendliche Ueberlieferungen,
die von schriftlichen Dokumenten bestaetigt wurden, erkennen in der sitzenden
Frau die Dea Maja wieder, welche auf der Durchreise durch Abruzzen ihren
Sohn Mercurio verlor. Sie kam in das grosse Tal ("Vallone") von Penna,
heute "Vallone tre Grotte", um das Kind
zu begraben. Wegen ihres sonderbaren, fast uebernatuerlichen, Aussehens,
wurde sie verehrt als wahre heidnische Goettin, sowohl von den Einwohnern
von Penna wie von den Nachbardoerfern. Von dieser Felsformation, welche
die Dea Maja darstellt, wurde der Name Majella abgeleitet, mit dem man
den ganzen hoeher liegenden Berg bezeichnet.
Zu den Uerspruengen - Man darf ruhig behaupten,
dass Pennapiedimonte, in der Antike "Pinna" genannt, bereits vor dem 5.-6.
Jahrhundert v. C. bewohnt war.
Archaeologische Funde von Graebern im Jahre
1982 auf dem Gebiet "Fontana" belegen dies. Die Aushubarbeiten fuer den
Bau eines Tennisplatzes wurden deswegen sofort unterbrochen.
Die Graeber, die aus fein bearbeiteten glatten
Steinplatten geschaffen wurden, zeigen Grabausstattungen mit einer interessanten
Vielfalt an Gebrauchsgegenstaenden und an persoenlichen weiblichen und
maennlichen Schmuckstuecken in einem guten Erhaltungszustand. Ein Grab
offenbarte ein grosses Band aus Bronze, ein Speer und andere handgefertigte
Gegenstaende fuer den gewoehnlichen Gebrauch - allesamt Besonderheiten,
die auf ein Stammeshaupt schliessen lassen. Alle Gegenstaende, die hier
aufgefunden wurden, befinden sich im archaeologischen Museum von Chieti.
Andere Funde aus vergangenen Jahrzehnten
haben wir Bauern zu verdanken. Weil sie jedoch den Funden keine Bedeutung
zumassen, gingen diese verloren.
Viele Texte aus der Antike weisen den "Frentani"
den Besitz des Gebietes zwischen Ortona, Pennapiedimonte und Vasto zu.
Antinori A. schreibt in seinem Buch "Antichita’ Storiche", 1. Band, Kapitel
1 und 2: "Die "Frentani", die vom antiken italischen Volk der "Sanniti"
abstammen, hatten ihren Sitz zwischen den "Marruccini" und den "Apuli".
Auf diesem Gebiet befinden sich die Gemeinden von Tollo, Canosa, Pennapiedimonte,
Palena, Juvanum, Celenza, Montefalcone, Casacalenda, Colletorto und Ripalta".
Die Herren Del Villano und Di Tillio behaupten hingegen in ihrem Buch "Abruzzo
nel tempo", dass die "Frentani" dem unbrischen Volksstamm der "Sabellici"
angehoeren.
Giuseppe Perseo, unser Mitbuerger, schreibt
in einem Artikel der Zeitschrift Trekking, Nummer 9, 1986: "Einige muendliche
Ueberlieferungen besagen, dass die sich in der Naehe von Pennapiedimonte
befindende "Pennicciola"-Grotte ein sannitischer Aufenthaltsort sei. Weiter
wurde eine Nekropolis aus dem Jahre 500 v. C. ans Tageslicht gefuehrt,
welche dem dem Stamm der "Sanniti" zugeordneten "Carecini" angehoert.
Die erwaehnten Volksgruppen, als sie nach
und nach hierher nach Penna kamen, waehlten den Hang des Berges "Ugni"
als ihren ersten Wohnsitz aus, wo sie Weideland, Holz, Wasser und ein Tal
fuer die Landwirtschaft vorfanden. Ausserdem war der Ort voll von Grotten,
die sehr nuetzlich waren, um sich zu verstecken und zu verteidigen.
Daraufhin begannen sie in den jetzigen Ort
von Pennapiedimonte umzuziehen, weil er bequemer war und sich mehr auf
der Sonnenseite befand, sodass der Schnee im Fruehling frueh schmolz und
die Weiden frueher verfuegbar waren. Ein anderer Text aus der Antike, auf
lateinisch, des Dichters Silio Italico, in Rom im Jahre 25 v. C. geboren,
im 5. Band der "Guerre Puniche" [punische Kriege], als er ueber die Vorbereitung
der roemischen Truppen in der Naehe von Penna spricht, schreibt die folgenden
Verse: "Pinnam virentem………, Pascuaque haud tarde
redentia tondet Avellae". Das gruene Penna, auf dem Berg des [Flusses]
Avella gelegen, zwischen Olivenbaeumen und anmutigen Kraeutern.
Man hat nicht viele Informationen ueber
das alte Penna, wegen der geringen Bedeutung im Laufe der Jahrhunderte.
Tatsache ist, dass Penna schon seit der Stein- und Bronzezeit bewohnt war
und dass mehrere Belagerungen stattfanden und dass sich verschiedene Voelkergruppen
einander ueberlagerten wegen Kriege, Seuchen und Naturkatastrophen.
Was die Geschichte aus der Antike von Penna
betrifft, sind wir am Ende. Die jeungere Geschichte werde ich in den uebrigen
Artikeln, wie "Besonderheiten", "Die Wirtschaft", "Statistiken", etc. erwaehnen.
Deutsche Uebersetzung durch: Gianpiero
Di Battista
-
Domenico Di Medio, "Parla Pennapiedimonte", Eurografica
Edizioni, 1988. Davon abgeleitet sind auch gewisse Stuecke von:
Antinori A., "Antichita’ storiche"
Del Villano e Di Tillio, "Abruzzo nel tempo"
Perseo Giuseppe, Beilage Nr. 9, 1986 zur Zeitschrift
"Trekking"